Dosso Dossi

Geboren: 1490  - Gestorben: 1542    Standort: Saal Dosso Dossi

Ein Führer der Ferrara Schule der Malerei aus der Renaissance. Dossi ist bekannt für seinen enigmatischen allegorischen Stil. Geboren wurde er als Giovanni di Niccoló de Luteri in Tramuschio di Mirandola. Dossis Vater arbeitete als Schatzmeister für die Familie Este auf ihrem Hof in Ferrara. Später würden sie Dossis Patronen werden. Man nimmt an, dass er früh bei Lorenzo Costa (1460 – 1535) lernte, auch aus der Schule der Ferrara Maler. Dennoch war Costas Einfluss auch wichtig für die Schule in Bolognese.

Er arbeitete lange für die Estes in Ferrara, am Hofe des Herzogs Alfonso (1476-1534)und den seines Sohnes, den Herzog Herkules II (1508-1559) und erreichte damit ein besonderes Ansehen und den Malern in Ferrara. Es war eine Epoche großer Künstler, wie Rafael (1483-1520), Giovanni Bellini (1430-1516) und Tizian (1485-1576).Tatsächlich war eine seiner Leinwänder für das Alabasterzimmer des Herzogs, Enea e Acate sulle coste libiche,das neben Werken von Tizian und Bellini ausgestellt wurde. Dossi arbeitete ebenfalls nah zu Künstlern wie Benvenuto Tisi, Garofalo genannt (1481-1559). Oft arbeitete er auch mit seinem Bruder, Battista Dossi (1497-1548), zusammen, die sich beide bei Rafael zusammen taten.  Teile seiner Werke für den Hof von Alfonos entstammten auch aus der Zusammenarbeit mit dem Hofdichter, Ludovico Ariosto (1474-1533).

Dosso Dossi realisierte zahlreiche allegorische Werke mit mythologischem Charakter, Fresken und Gemälde, aber ist ebenfalls geschätzt für seine pastoralischen Landschaftsgemälde. Diese Werke enthüllen den Einfluss der Landschaftsmaler Venedigs, wie Tizian und Giorgione (1477-1510). Sein kreativer und einzigartiger Stil charakterisiert nicht nur die mythologischen Werke sondern auch die Landschaftsbilder, die schon fast ein magisches Licht ausstrahlen. Die allegorischen Bilder wurden mit als "Bruch" beschrieben, da sie im ersten Augenblick sehr leicht erscheinen, aber dann bei zweitem Blick eine komplizierte Komposition beinhalten. Dies kann man zum Beispiel in der unkonventionellen Anordnung der Figuren beobachten, die schon fast ein satirisches Aussehen besitzen und in komplexen Kompositionen eingelassen sein. Ein gutes Beispiel dafür ist Pan e la ninfa, ein Werk aus 1524, das noch heute Experten und Kritker vor eine Herausforderung stellt, und sich im J. Paul Getty Museum in Los Angeles befindet.

Auch die religiösen Werke sind komplexer Natur und unter ihnen sticht besonders ein Stück aus den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts hervor, heute in den Uffizien zu finden: l'Apparizione della Madonna col Bambino ai santi Giovanni Battista ed Evangelista. Das Gemälde wurde für den Dom von Codigoro realisiert und begleitet ein weiteres Werk von Dossi in den Uffizien, Ritratto di guerriero.

Um ihn herum bildete sich ein Kreis von weiteren Künstlern: Unter ihnen, Giovanni Francesco Surchi, genannt il Dielai, Gabriele Capellini und Jacopo Panicciati. Seine Werke sind auf zahlreiche Städte aufgeteilt, u.a. Florenz, New York, Los Angeles, Dresden und Krakau.

 

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