Andrea Meldolla

Alias: Schiavone    Geboren: 1510  - Gestorben: 1563    Standort: Saal Tintoretto und Barocci

Als Künstler arbeitete Il Schiavone für viele private Aufträge, was einen großen Einfluss auf die Dokumentation seines Lebens und seiner Arbeiten hatte. Er war ein Maler und Radierer, geboren im Venzianischen Dalmatien (Heute Kroatien), der hauptsächlich in Florenz arbeitete. Es gibt deutliche Zeichen dafür, dass der italienische Manierist Parmigianino (1503 – 1540) starken Einfluss auf seine Werke hatte, was die These unterstreichen würde, dass er bei Parmigianino gelernt hat.

Man sagt, Schiavone habe sich seine Fähigkeiten angeeignet, indem er die Gemälde von Parmigianino lediglich kopiert habe. Sein Stil, sei es in der Malerei als auch in der Gravur, wurde als "venezianische Art" definitiert. Damit ist ein Stil gemeint, der die Techniken der venezianischen Schule des Rinascimento als auch die Elemente des Manierismus zusammen fließen lässt. Zu seiner Zeit war dies eine mutige Wahl, die erschütterte, aber gleichzeitg die Kunstwelt inspirierte und einige große venezianische Künstler beeinflusste, wie Tizian (1485-1576) und Tintoretto (1518-1594).

Sein Einfluss auf Tizian wurde sofort von den Kunstwerken des Künstlers verdunkelt, die Dante die "Sonne zwischen den kleinen Sternen" nannte. Immer noch in den 50er Jahren des 15. Jahrhunderts, erreichte Schiavone den Höhepunkt seines Talentes und erschuf Werke, die als Synthesis zwischen der Grazie von Rafael und gewagten Kompositionen von Tizian gesehen wurden. Später wurde sein Werk als Imitation von Tizian und sogar einem anderen Künstler, Tintoretto, zugeschrieben.

Sein Porträt eines Alten zum Beispiel wurde Tintoretto zugeordet, hat aber schließlich seinen wahren Ursprung gefunden, als es 1798 in den Uffizien ausgestellt wurde. Seine meist wahrgenommenen Gemälde sind die Heilige Familie mit der Hl. Katharina (1552) und die Bekehrung des Hl. Paulus.

Seine Gravurwerke, wie der Kunsthistoriker Francis Richardson unterstreicht, präsentierten eine innovative Technik, die unsystematisch "dichte Verknüpfungen von Licht und Schatten und multidirektionale Schraffierungen nutzte, um eine Form zu kreieren, die Licht, Schatten und Luft in sich vereint". Die bekanntesten Gravuren sind die Corona di spine, basierend auf einem Gemälde von Tizian, und La sepoltura. Seine Arbeiten haben die venezianischen Drucker im 16. Jahrhundert, sowie die französischen, italienisch und niederländischen Graveure des 17. Jahrhunderts stark beeinflusst hat.

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